Empfehlungen zur Neuromodulation – die Indikationsfelder weiten sich (aerztezeitung.de) 

Ein Gerät in der Wirbelsäule
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Wann kann eine epidurale Rückenmarkstimulation in Betracht gezogen werden? Ein neurochirurgischer Kollege klärt über aktuelle Empfehlungen für Patienten mit chronischen Schmerzen auf. 

Frankfurt. Die epidurale Rückenmarkstimulation ist ein neuromodulatorisches, reversibles interventionelles Verfahren für Erkrankte mit chronischen Schmerzen, die mit konservativen und weniger invasiven Mitteln nicht ausreichend therapierbar sind. 

Die im Mai 2024 überarbeitete, S3-Leitlinie „Epidurale Rückenmarksstimulation zur Therapie chronischer Schmerzen“ bildet die evidenzbasierten Ergebnisse der epiduralen Rückenmarkstimulation inklusive Spinalganglienstimulation bei verschiedenen neuropathischen und nicht neuropathischen Schmerzen ab. 

Darin sei allerdings nur Fachliteratur bis 2018 berücksichtigt worden, erklärt Dr. Gregor A. Bara, stellvertretender Sektionsleiter der funktionellen Neurochirurgie am Universitätsklinikum Bonn, bei den Schmerz- und Palliativtagen in Frankfurt. Für Dezember 2025 sei deshalb bereits eine Überarbeitung der Leitlinie geplant. 

Wann die Neuromodulation eine Option ist  

Zu den Diagnosen, die einer epiduralen Rückenmarksstimulation zugänglich sind, zählen das Persistent Spinal Pain Syndrome, das Failed Neck Surgery Syndrome, die periphere diabetische Neuropathie, das komplexe regionale Schmerzsyndrom (CRPS) vom Typ I und II sowie ischämische Schmerzen (periphere arterielle Verschlusskrankheit, Angina pectoris). 

CRPS ist laut Bara eine der „schönsten Indikationen für die Neuromodulation“, wobei als Techniken die Rückenmarkstimulation (Spinal Cord Stimulation, SCS) und die Spinalganglienstimulation (Dorsal Root Ganglion Stimulation, DRG) zum Einsatz kommen können. 

Der Leitlinie zufolge soll die DRG bei CRPS eingesetzt werden (Empfehlungsgrad A), wobei eine frühzeitige Behandlung wichtig sei (> sechs Monate nach Diagnosestellung). Wegen möglicher Komplikationen gehöre die DRG jedoch „in erfahrene Hände“. Darüber hinaus gebe es inzwischen gute Daten zur Hochfrequenz-SCS (10 kHz) bei CRPS, die aber in der aktuell gültigen Leitlinie noch nicht berücksichtigt wurden. Ähnliches gelte für den Einsatz der 10 kHz-SCS beim Arm-/ Nackenschmerz. 

28.04.2025 

Referenz:  
https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Empfehlungen-zur-Neuromodulation-die-Indikationsfelder-weiten-sich-458013.html

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