Hilfsmittelverordnung direkt aufs Smartphone (gelbe-liste.de)

Hilfsmittelverordnung direkt aufs Smartphone

Versicherte von sieben gesetzlichen Krankenkassen können ab sofort elektronische Verordnungen für Hilfsmittel direkt auf ihr Smartphone erhalten. Das Pilotprojekt startet zunächst mit orthopädischen Hilfsmitteln und soll dann ausgeweitet werden.

Arzt mit Smartphone
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Die gesetzlichen Krankenkassen AOK Bayern, BARMER, BIG direkt gesund, DAK-Gesundheit, HEK – Hanseatische Krankenkasse, IKK classic und Techniker Krankenkasse haben gemeinsam eine digitale Lösung für Hilfsmittelrezepte entwickelt. Der gesamte Prozess – von der ärztlichen Verschreibung bis zur Abrechnung – soll papierlos abgebildet werden. Versicherte können die Verordnung über die App ihrer Krankenkasse an Sanitätshäuser oder andere Anbieter weiterleiten. Das Pilotprojekt startet bundesweit mit den sieben Krankenkassen und umfasst zunächst nur orthopädische Hilfsmittel.  

Hilfsmittel per App

Versicherte, die die eVerordnung nutzen möchten, können das über die jeweiligen Apps ihrer Krankenkasse tun. Das Projekt startet mit der digitalen Verordnung von orthopädischen Hilfsmitteln und Reha-Technik, darunter Bandagen, Einlagen und Gehhilfen. Perspektivisch sollen weitere Produktgruppen in den digitalen Prozess integriert werden.  

„Drei Jahre vor der gesetzlich vorgesehenen Umstellung von Papier- auf elektronische Verordnungen können wir unseren Versicherten schon heute diesen digitalen Verordnungsprozess für Hilfsmittel anbieten“, sagt Thomas Bodmer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit. Prof. Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER, sieht in der eVerordnung einen wichtigen Schritt: „Nach den erfolgreichen Tests im August und September starten wir jetzt Schritt für Schritt mit der bundesweiten Umsetzung. Unsere innovative und praxistaugliche Lösung per App spart Zeit, Aufwand und Wege – für Versicherte und zugleich für Arztpraxen und Hilfsmittelanbieter.“

Einfache Integration in den Praxisalltag 

Mehr als 34 Millionen Versicherte der sieben Kassen könnten von den Vorteilen profitieren. Um die Nutzung für Ärztinnen und Ärzte so unkompliziert wie möglich zu gestalten, wurde die eVerordnung in die Praxisverwaltungssoftware führender Anbieter wie CompuGroup Medical (CGM) und Medisoftware integriert. Automatische Prüflogiken reduzieren Fehler bei der Ausstellung, wodurch Rückfragen durch Hilfsmittelanbieter und Krankenkassen minimiert werden.  

Schätzungen zufolge besteht aktuell bei jeder zweiten Papierverordnung Klärungsbedarf. Grund dafür sind fehlerhafte oder unvollständige Angaben. Das soll mit der digitalen Verordnung besser werden.

Sicher und bequem für Versicherte

Auch Versicherte profitieren von Vorteilen: Die eVerordnung kann nicht verloren gehen und ist direkt verfügbar. Patienten können sie einfach an einen Versorgungspartner ihrer Krankenkasse, der ebenfalls am Projekt teilnimmt, weiterleiten. Gleichzeitig bleibt die persönliche Beratung bei Hilfsmittelanbietern wie Sanitätshäusern oder Apotheken erhalten. Über die Krankenkassen-App haben Versicherte zudem jederzeit Einblick in den Bearbeitungsstatus ihrer Verordnung.  

Sanitätshäuser, Apotheken und andere Anbieter von Hilfsmitteln, die am Innovationsprojekt teilnehmen, können die benötigten Daten direkt und automatisiert in ihre Branchensoftware integrieren. Dadurch wird die Versorgung nahtlos eingeleitet.

Pilotprojekt als Blaupause für die Zukunft

Mit dem Projekt wollen die Krankenkassen nicht nur die Versorgung verbessern, sondern auch Erfahrungen für die geplante verpflichtende Einführung der eVerordnung Mitte 2027 sammeln. Jährlich werden allein für orthopädische und Reha-Hilfsmittel rund 35 Millionen Verordnungen ausgestellt – künftig könnte ein Großteil davon digital abgewickelt werden.  

Die Kassen und ihre Partner

Im Frühjahr 2023 haben sich die sieben beteiligten gesetzlichen Krankenkassen zur Arbeitsgemeinschaft (ARGE) eGesundheit Deutschland zusammengeschlossen. Ziel dieses Zusammenschlusses ist die gemeinsame Umsetzung von Digitalisierungsprojekten im Gesundheitswesen.

Für eine benutzerfreundliche, einfache und effiziente technische Umsetzung des Verschreibungsprozesses hat der Kassenverbund für das Projekt verschiedene Systemanbieter gewonnen.

Autor: Dr. Nicole Schuster

Stand: 21.11.2024

Quelle:
eGesundheit Deutschland, Pressemitteilung: Neu: Elektronische Verordnung für Hilfsmittel auf Wunsch direkt auf das Smartphone, 06.11.2024

02.12.2024

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Referenz:

https://www.gelbe-liste.de/e-rezept/hilfsmittel-verordnung-elektronisch-pilotprojekt

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