Vitamin-B12-Mangel: Oft erst nach Jahren erkannt (woerwagpharma.com)

Vitamin-B12-Mangel: Oft erst nach Jahren erkannt

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Ein Vitamin-B12-Mangel wird aufgrund der vielfältigen Symptome bei mehr als der Hälfte der Patienten oft erst nach Jahren diagnostiziert. Durch eine späte Diagnose steigt das Risiko für schwerwiegende, teils irreversible Schäden. Darauf weisen Wissenschaftler in einer aktuellen Publikation hin.

Ein Vitamin-B12-Mangel kann zu einer Vielzahl unterschiedlicher klinischer Symptome führen. Dazu gehören hämatologische und neuropsychiatrische Symptome. Das Problem dabei: Die ersten Anzeichen des Vitamin-B12-Mangels wie Müdigkeit und Erschöpfung sind unspezifisch und werden leicht übersehen. Hinzu kommt, dass für die Diagnose die alleinige Messung der Vitamin-B12-Konzentration nicht immer aussagekräftig ist: Selbst bei Personen mit klinisch manifestem Mangel liegt bei bis zu 30 Prozent die Vitamin-B12-Konzentration im Referenzbereich (> 150 pmol/l).1 Die Messung weiterer Biomarker ist zwar hilfreich, die Diagnose allein auf Basis der Laborparameter ist allerdings, bedingt durch den Einfluss von Krankheiten, eine Herausforderung.

Späte Diagnose, erhöhtes Risiko für Folgeschäden

Wie Wissenschaftler in einer aktuellen Publikation berichten, werde bei mehr als 50 Prozent der Patienten die Diagnose eines Vitamin-B12-Mangels erst nach mehreren Jahren gestellt. Problematisch ist dabei, dass eine verzögerte Diagnose zu einer Verzögerung der Therapie führt und dadurch das Risiko für irreversible Folgeschäden steigt. Für die Diagnose sei es daher wichtig, neben der Anamnese und den klinischen Symptomen auch Risikofaktoren zu berücksichtigen, erklären die Autoren (1).

Risikofaktoren: Arzneimittel, Alter und Krankheiten

Ursache für einen Vitamin-B12-Mangel kann eine zu geringe Zufuhr mit der Nahrung wie bei der vegetarischen bzw. veganen Ernährung sein. Doch auch bei ausreichender Vitamin-B12-Nahrungsaufnahme ist ein Mangel durch eine gestörte Absorption möglich. Insbesondere Pharmakotherapien, wie die Behandlung mit Protonenpumpenhemmern (PPI) (2) oder Metformin (3), können die Vitamin-B12-Aufnahme im Darm stören. Auch Krankheiten wie chronisch entzündliche Darmerkrankungen oder eine atrophische Gastritis verursachen oftmals einen Vitamin-B12-Mangel (4). Die Autoren betonen, dass bei älteren Menschen eine Malabsorption auch ohne diese offensichtlichen Ursachen auftreten kann. Der Grund sind Schwierigkeiten, das mit der Nahrung aufgenommenen Vitamin B12 freizusetzen und zu absorbieren (1, 5).

Therapie weltweit mit hochdosierten oralen Vitamin-B12-Supplementen

Wird der Mangel durch Medikamente oder Erkrankungen verursacht, kann er sich innerhalb weniger Monate entwickeln, warnen die Autoren. Zur Therapie wird weltweit Vitamin B12 oral in hoher Dosierung von 1.000 bis 2.000 µg pro Tag eingesetzt (1). Selbst bei Resorptionsstörungen, etwa durch Medikamenten-Einnahme, hat sich die hochdosierte orale Supplementation als effektiv erwiesen (6–8). Bei hoher oraler Dosierung von 1.000 µg Vitamin B12 (z.B. enthalten in B12 Ankermann)* kann eine ausreichende Menge an Vitamin B12 passiv über Diffusion, das heißt unabhängig vom Intrinsic Factor, absorbiert und der Mangel ausgeglichen werden.

Besteht bereits ein schwerer Mangel mit neurologischen Symptomen oder einer makrozytären Anämie, sollte eine initiale parenterale Vitamin-B12-Applikation erfolgen. Die Behandlung lässt sich im Anschluss patientenfreundlich durch eine hochdosierte orale Erhaltungstherapie fortsetzen.

*1000 μg Vitamin B12 sind enthalten in B12 Ankermann®

Literatur:

1. Obeid R, Hübner U, Geisel J. Diagnose und Therapie des Vitamin-B12-Mangels: Risikogruppen besonders gefährdet. Trillium Diagnostik 2023; 21 (3), 168–171; doi.org/10.47184/td.2023.03.04

2. Lam JR, Schneider JL, Zhao W et al.: Proton Pump Inhibitor and Histamine 2 Receptor Antagonist Use and Vitamin B12 Deficiency. JAMA 2013; 310 (22): 2435–2442

3. Yang W et al. Associations between metformin use and vitamin B12 level, anemia and neuropathy in patients with diabetes: a meta-analysis. J Diabetes 2019; 11 (9): 729–743; europepmc.org/article/med/30615306

4. Porter KM et al. Associations of atrophic gastritis and proton-pump inhibitor drug use with vitamin B-12 status, and the impact of fortified foods, in older adults. Am J Clin Nutr 2021; 114 (4): 1286–1294; doi: 10.1093/ajcn/nqab193

5. Andrès E et al. Food-cobalamin malabsorption in elderly patients: clinical manifestations and treatment. Am J Med 2005 Oct; 118 (10): 1154–1159; doi.org/10.1016/j.amjmed.2005.02.026

6. Wang et al. Oral vitamin B12 versus intramuscular vitamin B12 for vitamin B12 deficiency (Review). Cochrane Database Syst Rev 2018 March 15; 3 (3): CD004655

7. Andrès E, Zulfiqar A-A, Serraj K, Vogel T, Kaltenbach G: Systematic Review and Pragmatic Clinical Approach to Oral and Nasal Vitamin B12 (Cobalamin) Treatment in Patients with Vitamin B12 Deficiency Related to Gastrointestinal Disorders. J Clin Med 2018; 7 (10): 304

8. Didangelos T et al. Vitamin B12 Supplementation in Diabetic Neuropathy: A 1-Year, Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Trial. Nutrients 2021, 13, 395; doi.org/10.3390/nu13020395

03.07.2024

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Referenz:

https://fachkreise.woerwagpharma.de/aktuelles/news-detail-page/vitamin-b12-mangel-oft-erst-nach-jahren-erkannt?logintype=login&dc=32905b8b30cc8312891949cdeec11ee9

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