Peer-Selbsthilfegruppen bei chronischen Schmerzen (painreprocessingtherapy.com) 

Chronische Schmerzen können sich oft wie ein privater und isolierter Kampf anfühlen, selbst wenn Freunde und Familie wohlmeinende Unterstützung anbieten. Chronische Schmerzen können eine einsame Erfahrung sein, da sie unsichtbar sind – niemand sonst kann Ihre Schmerzen sehen. Aber Sie müssen den Schmerz nicht allein bewältigen. Die Heilung in einer Gemeinschaft hilft, ein übervorsichtiges Nervensystem zu beruhigen, indem sie Verständnis, eine gemeinsame Sprache und gegenseitige Ermutigung bietet. 

  

Pain Reprocessing Therapy
An evidence- based treatment for chronic pain
(c) painreprocvessingtherapy.com 

Einer von fünf Menschen leidet an chronischen Schmerzen, und viele von ihnen teilen ähnliche Ängste und Gefühle. Ein „Ich auch“ zu hören, wenn man seine Geschichte erzählt, kann sehr ermutigend sein. Vielleicht entdecken Sie sogar wertvolle Tipps oder Ideen von denjenigen, die wirksame Wege zur Linderung gefunden haben. 

Fast jeder leidet in irgendeiner Form an körperlich-seelischen Schmerzen. Manche haben das Glück, dass sie nur Schmetterlinge im Bauch haben, wenn sie vor einem Publikum sprechen, schwitzige Handflächen oder ein gerötetes Gesicht, wenn sie in Verlegenheit sind, oder Kopfschmerzen, wenn sie gestresst sind. Doch leider bleibt diese Art von körperlichem Schmerz bei vielen Menschen bestehen, und zwar höchstwahrscheinlich in verstärktem Maße. 

Ouote of the Week
(c) painreprocvessingtherapy.com 

Zitat der Woche: 
„Wir heilen nicht in Isolation, sondern in Gemeinschaft“ 
– S. Kelley Harell 

Warum Peer-Unterstützung hilft 

Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen chronischen Schmerzen und Depressionen. Wie Schmerzen und Ängste sind auch Depressionen ein Gefahrensignal. Bei Depressionen verlieren wir die Energie, die Hoffnung und die Motivation, weiterzumachen. Der evolutionäre Zweck von Depressionen besteht darin, das System abzuschalten, wenn man verliert, damit man weiterleben kann, um an einem anderen Tag zu kämpfen. Stellen Sie sich einen Boxer vor, der einen Kampf so unglücklich verliert, dass der einzige Weg für seinen Gegner darin besteht, aufzugeben. Wenn das Gehirn feststellt, dass Sie den Kampf verlieren, schaltet es ab und erhöht so Ihre Chancen, den Kampf lebend zu überstehen. Denken Sie daran, dass das Gehirn immer auf ein Ziel ausgerichtet ist: das Überleben. Aber genau wie bei Schmerzen kann das Gehirn einen Fehler machen und unnötigerweise die Depression aktivieren. 

 Wie schalten wir also dieses Gefahrensignal aus? Es gibt viele Möglichkeiten, aber eine, und vielleicht die wirkungsvollste, die wir gesehen haben, ist die Suche nach Verbindung, Pflege und Sinn. Kennen Sie die stille Erleichterung, wenn jemand sagt: „Das habe ich auch schon erlebt“, und Sie spüren, wie Sie ein wenig von der Last befreit werden? Der Akt der Verbindung wirkt der Isolation entgegen, die depressive Gefühle oft noch verstärkt. Das Üben von Hilfsmitteln an der Seite anderer, die Ihre Erfahrungen teilen, schafft ein sanftes Gefühl der Sicherheit. Es kann leichter sein, neue Bewältigungsmethoden auszuprobieren, wenn Sie wissen, dass andere Ihnen zuhören, Sie ermutigen und wirklich verstehen, was Sie gerade durchmachen. Das einfache Gefühl, gehalten zu werden, hilft Ihrem Gehirn, sich zu entspannen, lässt Ihr Nervensystem zur Ruhe kommen und hilft Ihnen, ein wenig freier zu atmen. 

Wege zur Suche nach Verbindung, Pflege und Sinn 

  • Schließen Sie sich Selbsthilfegruppen, Therapiesitzungen oder Workshops an, in denen Menschen ähnliche Erfahrungen teilen.   
  • Nehmen Sie an Gruppenaktivitäten oder Hobbys teil, die die soziale Interaktion fördern, z. B. Kurse oder Vereine.   
  • Nutzung von Online-Foren oder Social-Media-Plattformen, um mit anderen in Kontakt zu treten, die mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind. 
  • Kontakt zu Freunden oder Familienmitgliedern aufnehmen, je nachdem, was Ihnen angesichts Ihrer Funktionsfähigkeit möglich erscheint. 
  • Ehrenamtliche Tätigkeit oder Teilnahme an gemeinnützigen Aktivitäten, um neue Leute kennenzulernen und gleichzeitig einen Beitrag zu einer Sache zu leisten.  
  • Kontakt zu einem Mentor oder Coach aufnehmen, der Ihnen Rat und Unterstützung geben kann. 

PRT-Forschung 

In einer Studie des britischen Gesundheitsdienstes NHS wurden Dutzende von Patienten untersucht, die nach Beendigung ihres Gruppenschmerzprogramms weiterhin an kleinen Peer-Selbsthilfegruppen teilnahmen. Ziel war es, das professionelle Wissen aus den Schmerzbehandlungsprogrammen mit dem Erfahrungswissen der Patienten zu kombinieren. 

 Insgesamt vermittelten die Selbsthilfegruppen den Patienten mehr Selbstvertrauen im Umgang mit ihren Schmerzen und halfen ihnen, die alltäglichen Stressfaktoren besser zu bewältigen und ihre Emotionen zu regulieren. Die Peer-Gruppen begegneten gemeinsamen Herausforderungen, wie dem Gefühl, einsam zu sein und von Ärzten missverstanden zu werden, indem sie sich über gemeinsame Erfahrungen austauschten. Die Teilnehmer sahen auch den Wert darin, voneinander zu lernen. Die Geschichten von Menschen mit ähnlichen Erfahrungen gaben ihnen Hoffnung und Motivation. 

Wenn Patienten als Partner in die Gestaltung ihrer Versorgung einbezogen werden – was als „Koproduktion“ bezeichnet wird -, können die Ergebnisse beeindruckend sein. Die Peer-Unterstützung ersetzt nicht die medizinische Behandlung, aber sie füllt eine große Lücke: Sie hilft den Patienten, hoffnungsvoll, verbunden und zuversichtlich zu bleiben, ihre Schmerzen langfristig zu heilen. 

Quellen: 

  • Farr M, Brant H, Patel R, Linton MJ, Ambler N, Vyas S, Wedge H, Watkins S, Horwood J. Experiences of Patient-Led Chronic Pain Peer Support Groups After Pain Management Programs: A Qualitative Study. Pain Med. 2021 Dec 11;22(12):2884-2895. doi: 10.1093/pm/pnab189. PMID: 34180996; PMCID: PMC8665998. 

25.05.2025 

Referenz:  
https://www.painreprocvessingtherapy.com

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