McGill Schmerzskala

Bekannt aus den USA kann man mit dieser Skala seinem ungläubigen Arzt oder auch sonst interessierten aber unwissenden Menschen einmal zeigen, was es bedeutet, an CRPS und seinen Schmerzen zu leiden. Es existieren im Internet sehr viele dieser Skalen, die auch teilweise geringfügig in der Darstellung schwanken, da sie im Ganzen nicht geschützt ist. Grundlage dieser Skala ist im Übrigen der McGill Schmerzfragebogen, der zu den genannten Werten führt.

(c) CRPS Selbsthilfe

Die McGill Schmerzskala wurde im Jahre 1971 zur Messung von Schmerzstärken entwickelt. Sie wurde an der McGill Universität von Melzack und Torgerson entwickelt. Als sie diese Skala erfanden, fügten sie auch Dinge wie sensorische Eigenschaften (Hautfarbe, Temperaturwechsel, Spannung, Empfindlichkeit), emotionale Eigenschaften (Anspannung, Angst und autonome Bestandteile), und bewertende Aspekte, die helfen, die Heftigkeit von Schmerzen genau zu bestimmen, hinzu. Diese Skala wird von Ärzten und Krankenhäuser in der ganzen Welt genutzt und wird als wertvolles Hilfsmittel bei der Betrachtung von chronischen Schmerzen erachtet. Es wird als gültiges, verlässliches und beständiges und über alles hilfreiches Instrument geachtet.


The McGill Questionaire | Der McGill Schmerzfragebogen

Zielsetzung

Der McGill Schmerzfragebogen (McGill Pain Questionaire / MPQ) ist eine Selbstauskunft über Schmerzen, die bei Patienten mit einer Reihe von Diagnosen eingesetzt wird. Er erfasst sowohl die Qualität als auch die Intensität des subjektiven Schmerzes.

Vorgesehene Zielgruppe

Validiert für Patienten mit Krebs, chronischen Beckenschmerzen, Fibromyalgie, Kopfschmerzen, Bandscheibenvorfällen, ischämischen Muskelschmerzen, Kreuzschmerzen, Hexenschuss, Kieferorthopädie/Zahnschmerzen, postoperativen Komplikationen, rheumatischen Schmerzen, Trigeminusneuralgie und atypischen Gesichtsschmerzen, Schmerzen der Vulva

Art der Anwendung

Der MPQ besteht aus 78 Wörtern, von denen die Befragten diejenigen auswählen, die ihre Schmerzerfahrung am besten beschreiben. Sieben Wörter werden aus den folgenden Kategorien ausgewählt:

  • Dimension 1 bis 10 (Schmerzdeskriptoren): drei Wörter
  • Dimension 11 bis 15 (affektive Komponenten des Schmerzes): zwei Wörter
  • Dimension 16 (Bewertung des Schmerzes): ein Wort
  • Dimension 17 bis 20 (Sonstiges): ein Wort

Die Werte werden durch Summierung der mit den einzelnen Wörtern assoziierten Werte ermittelt; die Werte reichen von 0 (keine Schmerzen) bis 78 (starke Schmerzen). Qualitative Unterschiede bei den Schmerzen können sich in der Wortwahl der Befragten widerspiegeln [1].

MPQ-Dimensionen

Sinneseindrücke
1Flackern/Schlagen
2Springend/schießend
3Stechend/lanzinierend
4Scharf/schneidend
5Zwicken/Quetschen
6Zerrend/zerreißend
7Heiß/schneidend
8Prickelnd/stechend
9Dumpf/schwer
10Zart/spaltend
Affektiv
11Ermüdend/erschöpfend
12Krank machend/abtötend
13Furchterregend/erschreckend
14Bestrafend/tötend
15Erbärmlich/blendend
Bewertend
16Lästig/unerträglich
Sonstiges
17Spreizen/Durchstechen
18Eng/reißend
19Kalt/gefrierend
20Nörgelnd/quälend

Referenz

Nachweise

Sicherheit

Test-Retest-Zuverlässigkeit:

(Ferraz et al., 1990; n = 91 (66 Gebildete & 25 Analphabeten) [2]

Ausgezeichnete Test-Retest-Zuverlässigkeit (Analphabeten) r = 0,96

Ausgezeichnete Test-Retest-Zuverlässigkeit (Analphabeten) r = 0,95

Gültigkeit

Kriteriumsvalidität:

Lungen-, Kopf- oder Hals- und Prostatakrebs:
(Fisher et al., 2010; n = 302; Durchschnittsalter = 60,5 (11,5) Jahre; alle Patienten, die sich einer Strahlenbehandlung unterzogen) [3]

Gleichzeitige Gültigkeit: Anzahl der gewählten Wörter vorhergesagt durch (unter Verwendung standardisierter Regressionskoeffizienten, Beta):

  • Angstzustände (Beta = 0,06)
  • Depression (Beta = 0,07)
  • Größere Anzahl der verwendeten Bewältigungsstrategien (Beta = 0,16)

Konstruktgültigkeit:

Niedrige Rückenschmerzen:
(Byrne et al, 1982; n = 98 (63 weiblich, 35 männlich); Durchschnittsalter 41,7 (männlich); 48,1 (weiblich) Jahre; durchschnittliche Dauer der Rückenschmerzen 5,5 bzw. 7,7 Jahre) [4]

  • Es wurde eine Faktorenanalyse durchgeführt und die Ladungen wurden mit früheren Untersuchungen verglichen (z. B. Prieto et al., 1980 [5]). Die Vergleiche deuten auf ein ähnliches Muster der Faktorenladungen hin.

Inhaltliche Validität

Literaturübersicht

(Melzack, 1975; Entwicklung der Maßnahme) [6]

  • Fachexperten klassifizierten 102 Wörter aus der vorhandenen Literatur.
  • Die Wörter wurden in 3 Klassen und 16 Unterklassen eingeteilt, darunter:

Sensorische Qualitäten: zeitliche, räumliche, Druck-, thermische und „andere“ Eigenschaften von Schmerz

Affektive Eigenschaften: Spannungsangst und automatische Eigenschaften von Schmerz

Bewertungskriterien: eine subjektive Einschätzung der Gesamtschmerzintensität.

  • Gruppen von Ärzten, Patienten und Studenten ordneten dann jedem Wort numerische Intensitätswerte zu

Trotz unterschiedlicher kultureller, sozioökonomischer und Bildungsniveaus wurde ein hohes Maß an Übereinstimmung festgestellt

Ansprechbarkeit

Nicht nachgewiesen

Links

McGill-Pain Questionaire (PDF-Dokument, 249kB, englisch)

Schmerzfragebogen Dt. Schmerzgesellschaft (PDF-Dokument, 613kB)

Short-Form McGill Schmerzfragebogen (PDF-Dokument, 106kB)

Artikel zum Short-Form McGill Schmerzfragebogen (PDF-Dokument, 201kB)

Referenzen

[1]          Melzack, R. „The McGill Pain Questionnaire: major properties and scoring methods.“ Pain 1975 1(3): 277-299

[2]         Ferraz, M. B., Quaresma, M. R., et al. „Reliability of pain scales in the assessment of literate and illiterate patients with rheumatoid arthritis.“ J Rheumatol 1990 17(8): 1022-1024

[3]          Fischer, D. J., Villines, D., et al. „Anxiety, depression, and pain: differences by primary cancer.“ Support Care Cancer 2010 18(7): 801-810

[4]          Byrne, M., Troy, A., et al. „Cross-validation of the factor structure of the McGill Pain Questionnaire.“ Pain 13(2): 193-201Byrne, M., Troy, A., et al. (1982). „Cross-validation of the factor structure of the McGill Pain Questionnaire.“ Pain 1982 13(2): 193-201

[5]          Prieto, E. J., Hopson, L., et al. „The language of low back pain: factor structure of the McGill pain questionnaire.“ Pain 8(1): 11-19.Prieto, E. J., Hopson, L., et al. (1980). „The language of low back pain: factor structure of the McGill pain questionnaire.“ Pain 1980 8(1): 11-19.

[6]          Melzack, R. „The McGill Pain Questionnaire: major properties and scoring methods.“ Pain 1975 1(3): 277-299