Trotz vernichtender Arzt-Diagnose: Schreiner gibt nicht auf – und kämpft sich zurück ins Leben

Merkur.de / Bayerischer Rundfunk (BR)

Von: Felix Herz

Erstellt: 15.01.2023, 08:58 Uhr

Schreiner
(c) Westend61 / Imaginechina-Tuchong / IMAGO

Wegen eines unbemerkten, mehrfachen Unterarmbruchs entwickelte sich bei einem jungen Mann aus Bayern die Nervenkrankheit CRPS. Doch Aufgeben ist keine Option.

Burgbernheim – Mit 18 Jahren stürzte Jonas Nähr mehrere Meter in die Tiefe. Dabei brach er sich den Arm – mehrfach. Doch das wurde nicht sofort erkannt und die Nervenkrankheit CRPS entwickelte sich bei dem jungen Mann. Eine schockierende Diagnose – doch Aufgeben ist für den heute 23-Jährigen aus Burgbernheim, Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim, keine Option.

Trotz Nervenkrankheit CRPS: 23-jähriger Bayer arbeitet – und kämpft

Die Nervenkrankheit CRPS (das komplexe regionale Schmerzsyndrom) ist bis heute kaum erforscht, eine Therapie gestaltet sich daher schwierig. Das wurde Jonas auch vom Oberarzt erklärt, der ihm ein Leben als Frührentner oder Hartz-IV-Empfänger prophezeite, berichtet der BR (den ganzen Bericht gibt es hier). Und das mit noch nicht mal 20 Jahren, kurz vor Ende seiner Ausbildung als Modellbauer. Ein schwerer Schlag.

Doch es war keine Option für den jungen Mann. Er machte weiter, schloss seine Ausbildung ab – obwohl zu Beginn nur eine Belastung von wenigen Stunden pro Tag möglich war. Laut BR machte er sogar einen mit dem Meister vergleichbaren Zusatzabschluss. Er wollte arbeiten – und da es weiter schwierig sei, acht Stunden pro Tag zu arbeiten, und das kaum ein Betrieb akzeptierte, sah Jonas nur eine Lösung – er machte sich selbstständig.

„Zauberholz Manufaktur“: Die Familie unterstützt den 23-Jährigen

Wie der BR weiter berichtet, arbeitet Jonas mit Holz, das für normale Schreinereien nicht infrage komme – zum Beispiel Walnussholz. Die Risse füllt er mit Kunstharz auf, lässt es über Wochen aushärten, schleift es aufwändig ab. Dann kommen noch die Tischbeine dran.

In seiner Werkstatt ist Jonas alleine, seine Familie hilft ihm aber bei der Selbstständigkeit. Manchmal arbeitet er länger, manchmal kürzer – je nachdem, wie es eben geht. Sein Arm schmerzt bis heute täglich. Das merkt man Jonas Nähr laut BR aber nicht an. Es ist ein Kampf, den der junge Schreiner gegen die Krankheit austrägt. Und den er gewinnt. (fhz)

Quelle: https://www.merkur.de/bayern/nuernberg/bayern-mittelfranken-schreiner-crps-bruch-arm-diagnose-schock-arzt-fruehrentner-arbeit-23-jonas-92027113.html

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